Das Lebensraumgitter
Zuerst ein glorifizierendes „Yohoooo“ an die heilige Erde Nidhivan Raj und eine tiefe Verneigung zu den Gottheiten dieses Raums. Das ist das natürliche Ritual, bevor wir die heilige Erde in Nidhivan betreten. Übrigen darf man diesen heiligen Wunschbaumgarten in Nidhivan nur ohne Schuhe betreten, was auch für alle anderen Tempel und ihre Anlagen in Vrindavan gilt.
Doch nun zur nächsten göttlichen Inspiration die uns direkt von Gott erreichte. Hinten in dem Terrain des Süd-West Eck, um das wir uns im Service besonders kümmern, gibt es noch einen schönen kräftigen Mutterbaum der fähig ist in seiner Blütenzeit auch Blüten zu entwickeln und zwei weiter jugendliche Originalbäume, die noch nicht so hoch gewachsenen sind.
Wir wurden inspiriert diesen drei Bäumen ein Lebensraumgitter zu bauen. Die Lebensbaumgitter sind viel größer als die bisherigen Baumschutzgitter. Sie geben dem Baum einen viel größeren Lebensraum in dem auch ihrer Krone geschützt ist. Diese Lebensraumgitter sollten so groß sein, dass ein Mensch durch die Tür hineingelangt. Ein solches Lebensraumgitters hat die Aufgabe dem Mutterbaum die Möglichkeit zu geben, in seiner geschützten Krone, Blüten zu entwickeln die bis zur Samenbildung von den Affen nicht erreicht werden kann.
Wenn die Blüten ausgebildet sind, können wir den vergitterten Schutzraum durch die Tür betreten und die kostbaren Samen entgegennehmen.
Das ist der erste Schritt, denn wir sogleich umsetzten wollten.
Diesmal bedurfte es jedoch einer größeren Verhandlung mit dem Tempelanlagen Chef. Es ist schon eine verrückte Idee, drei so riesige Gitter zu bauen, aber die Vision die Wunschbäume ungestört blühen zu sehen und ihre natürliche Vermehrung zu initiieren hat uns förmlich beflügelt.
So wurden wir in die heiligen Hallen des Tempelvorstehers geführt. Der Tempelvorsteher ist eine riesige massige Erscheinung. Seine Statur erinnerte an Kuber. Kuber, ist der Gott des Reichtums und der Gottkönig der halbgöttlichen Yakshas im Hinduismus und gilt auch als der Beschützer der Welt.
Ganz schüchtern setzten wir uns auf die Bank an die rechte Seite des Raums. Am Boden zu unseren Füssen, saßen zwei Männer um einen riesigen Berg Kleingeldscheine, die sie zählten und in Bündel sortierten. Es handelte sich hier offenbar um die Spenden, die von den tausenden Besuchern in den verschiedenen Tempeln der Tempelanlage Nidhivan hinterlassen worden sind.
An der Wand gegenüberdes Eingangs sitzt der Tempelvorsteher und neben ihm platzierte sich Lalit Madhuri Sharan zu den Verhandlungen. Ehrlich gesagt haben wir von dem Gespräch nicht sehr viel verstanden. Ja, eigentlich nichts. Wir sind der Hindi Sprache noch nicht so mächtig.
Nach einer viertel Stunde geduldigem Warten hatten wir die Genehmigung in der Tasche. Ja, wir dürfen, auf eigenen Kosten natürlich, den drei ausgewählten Bäumen ein Lebensraumgitter erbauen. Damit sie vor der Fresslust und der gelegentlichen Zerstörungswut der Affen geschützt sind. Wir werden beobachten und berichten wie es damit weiter geht.