Feinde der Liebe
- Priya Sharan

- vor 4 Tagen
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Aktualisiert: vor 2 Tagen

Der erste Feind der Liebe ist die Gier.
In der Bhagavad Gita, dem Gesang des Erhabenen, Kapitel 16 Vers 21, wird die Gier unter den 3 Toren zur Hölle aufgeführt:
"Drei Tore führen zur Hölle – Lust, Zorn und Gier. Jeder vernünftige Mensch sollte sich von ihnen abwenden, denn sie führen zur Erniedrigung der Seele."
Warum sollten wir uns damit beschäftigen, wenn wir zur Liebe wollen? Reicht es nicht, die Liebe ins Zentrum zu stellen, und sich um alles Andere nicht zu kümmern?
Leider reicht es nicht. Dafür gibt es drei Gründe:

Wir leben in einem dualen Universum, und das Böse existiert so real wie das Gute. Also muss man beides kennen, um Unterscheidungsfähigkeit, Weisheit, und Klugheit im Handeln zu entwickeln, sich entscheiden und positionieren zu können, im Inneren wie im Aussen.
Wir leben in einem Universum, in dem das Böse sich den Anschein gibt, es wäre das Gute. Manipulation, Lüge und Betrug gehören zum Handwerkszeug des Bösen. In den Schriften heißt das "Illusorische Fähigkeiten". Wenn wir Liebe wollen, so ist Wahrhaftigkeit ihr Unterpfand.
Das Böse lauert nicht nur im Aussen, sondern auch in unserem Inneren. Wie oft hören wir nicht auf unsere innere Stimme Gottes? Wir nennen sie traditionell das Gewissen. Das ist die Stimme mit der Gott zu uns auf Seelenebene spricht. Da die Stimme Gottes, also das Gewissen, nie fordernd, sondern nur vorschlagend ist, leise, im Gegensatz zur Stimme des Bösen, die laut ist, brauchen wir Klarheit auf der Ebene der Intelligenz und des Verstandes. Sonst erliegt unsere Emotion nur allzu leicht der Verlockung des Bösen, und das ist von den Auswirkungen her immer fatal.
Mit einem Wort:
Wenn wir das Böse - die Gier - kennen, dann können wir es abwählen, und der Liebe eine gesunde Plattform in unserem Leben geben, nach der sich unsere Seele sehnt.
Viele unserer alten Märchen und Volksweisheiten handeln davon. Es gibt z.B. das Märchen "Das kalte Herz" von Wilhelm Hauff von 1827. Es ist ein relativ junges Märchen, mit dem Vorteil, das es die Probleme unserer Zeit anspricht. Ein junger Köhler leidet Not, und er beschießt, seine Seele dem Teufel zu verkaufen - gegen Geld. Das Geld bekommt er, sein Herz wird kalt, und er wird zur Geißel seiner Umgebung. Am Ende zahlt er den Preis, muss bereuen und sein Herz zurückerobern.

Diese Verlockung ist auch in der heutigen Zeit so aktuell wie damals:
Die Not ist die Schwester der Gier.
Wer in der Zeit der Not sich der Hölle, also der Gier, zuwendet, anstatt sich Gott und der Liebe zuzuwenden, der wird so leicht seine Seele verlieren und zum Helfershelfer des Bösen.
Dann muss er sich Lebensenergie und Liebe stehlen, und wird zum Feind der Menschheit. Ein einsamer verlorener Wanderer über viele Leben.
Als Spiritueller Sucher ist der Weg deshalb recht klar: Entsage der Gier, unterstütze sie nicht, auch wenn sie am Anfang Erfolg zu bringen scheint, am Ende kommt der Zahltag, und die Leiden der Lieblosigkeit sind schwer zu ertragen.
Die alten Meister sagen dazu:
Am Anfang süß, am Ende bitter.
Für die Spirituelle Entwicklung hin zur Liebesquelle raten sie das Gegenteil.





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